Suchmaschinen 17.04.2014 (Archiv)
Qwant als neue Suchmaschine?
Google. Und vielleicht Bing. Oder Yahoo, also auch wieder Bing. Und dann nichts mehr - oder? Doch aus Europa kommt......eine Alternative! Zumindest sieht sich Qwant, neuerdings auch in deutscher Sprache erhältlich, als solche. 'Web search evolved' kopiert aber Google nicht, sondern kocht ein eigenes Süppchen.
Das ist ein guter Ansatz, denn mit Gleichem das Gleiche zu besiegen, könnte schwer werden. Selbst Bing, das das Gleiche mit dem besseren Gleichen angehen will, bleibt zumindest in Europa eine Randerscheinung. Und schon das Ost-Google Yandex hat gezeigt, dass man mit echten Alternativen gute Chancen haben kann.
Yandex macht es anders
Yandex geht eher den Google-Weg, allerdings versucht man dort, die Abhängigkeit von eigenen Diensten zu vermeiden. Wo Google ins Gerede kommt, weil es den Websites Konkurrenz macht, öffnet
Yandex den Webmastern sogar Flächen für deren Inhalte. Das kommt gut an und liefert unabhängige Suchergebnisse - ein echter Mehrwert, der Marktanteile in den bisher beackerten Märkten sichert. Im Vorteil ist Yandex auch durch das Know-How bei den Heimat-Sprachen - etwas, das Qwant in Europa auch als Ass im Ärmel ausspielen könnte.
Qwant greift dabei gleich in die Vollen und positioniert sich gänzlich anders. Die Startseite, die bei den Rivalen ruhig und leer ist, ist bei Qwant voll wie eine News-Startseite. Und die Ergebnisseite ist demgegenüber oft sehr leer, auch wenn sie gleich vierspaltig (manchmal auch eine Wikipedia-Spalte noch dazu) daher kommt. Das kann am mangelnden Inhalt liegen oder an der Art, wie die Suche zum Ergebnis kommt. Die vier Spalten (Web-Suche, Nachrichten, Twitter, Shopping) sind auch etwas unglücklich verschwenderisch, wenn man nur eine davon gerade braucht. Und meist sind sie ohnehin leer. Umstellen auf ein klassischeres Layout (es gibt auch eine Art Pinterest-Format) kann man aber auch, doch wer macht das?
Als Portal mit aktuellen Themen am Titel macht sich Qwant gar nicht schlecht, als Suchmaschine zeigt es sich spröde und inhaltsleer. Doch ein Anfang ist gemacht und es wäre schon gut, vom Monopol weg zu kommen und Alternativen aus Europa zu sehen. Qwant ist ein Versuch dazu - und hoffentlich nicht der letzte.
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